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May 17, 2022

Die “Fuchs-Eulen-Krähe” ist genau das, was der Name vermuten lässt. Sie ist eine Krähe von stattlicher Statur und intelligentem Wesen. Ihre Haltung ist aufrecht wie die einer Eule, dabei bewegt sie sich, wenn sie nicht fliegt, eher wie ein Pinguin mit watschelnden Schritten oder kleinen Hüpfern auf beiden Beinen. Ihre aufrechte Haltung und der runde Kopf mit den spitz aufgerichteten Ohren trugen zum Vergleich mit Eulen bei. Dabei ist ihr Gesicht von vorn betrachtet mit dem eines Fuchses vergleichbar: Der Schnabel wirkt wie eine Schnauze, die mit Schnurrhaaren besetzt ist. Und statt durchgängigem Schwarz ist das Gesicht von einer grau abgesetzten Maske gezeichnet, die sich als zwei sanfte Streifen auch über Brust und Bauch bis zu den Krallen hinunter fortsetzt. Aus ihren schwarzen Augen blickt Intelligenz in die Welt.

Die Fuchseulenkrähe ist ein sehr soziales Wesen, das sich liebevoll um den eigenen Nachwuchs kümmert. Die Kleinen wachsen schnell heran und sind bald so groß wie die Elterntiere. Allerdings kann man an der unbeholfenen Art, wie sie sich bewegen, leicht zwischen Jungtier und Erwachsenem unterscheiden. Auch behüten die Eltern ihr Kind beharrlich, schützen es mit ihren Schwingen, stubsen es in eine Richtung, wenn sie weitergehen wollen und Keifen mit einem furchterregenden Fauchen, wenn sie sich bedroht fühlen.

Dabei sind Fuchseulenkrähen sehr friedliebende Tiere. Sie sehen zwar durch ihre dunkle Zeichnung und das füchsische Gesicht durchaus bedrohlich aus, greifen aber nur in allergrößter Not und wenn es keinen Ausweg mehr gibt, zu Gewalt. Sie können dann mit dem scharfen Schnabel picken und hacken oder mit den langen Krallen kratzen und greifen. Aber, wie gesagt, das passiert äußerst selten und nur im absoluten Notfall. Wie alle Krähenvögel ernähren sich Fuchseulenkrähen vielseitig: Egal ob Nüsse, Körner oder Würmer - sogar kleine Nagetiere, Mäuse und Blindschleichen werden verzehrt. Im Winter kommen sie auch lange Zeit mit dürftigem Angebot zurecht und fliegen teilweise weite Strecken, um Futterstellen zu finden, die nicht von Schnee und Eis bedeckt sind.

Im Gegensatz zu anderen Krähenarten versammeln sich Fuchseulenkrähen in den Wintermonaten nicht in Gruppen, sondern bleiben in ihrem Familienverbund - oft drei bis fünf Tiere - zusammen. Im Frühjahr lösen sich die Jungtiere von den Eltern und suchen selbst nach Partnern. Fuchseulenkrähen sind monogam und nach einer ersten Balz bleiben Paare den Rest ihres Lebens zusammen. Wenn eines der beiden Partnertiere frühzeitig umkommt - vor allem, wenn noch kein Nachwuchs existiert - kann es vorkommen, dass das verbleibende Tier sich einen neuen Partner oder Partnerin sucht. Dabei gibt es keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern, sie verhalten sich gleichberechtigt.

Während der Balz im Frühjahr bezeugen sich Partnertiere gegenseitig ihre Zuneigung in Form von kleinen Geschenken. Dabei ist auch hier das Verhalten ausgeglichen. Es ist nicht das Männchen, das allein Geschenke darbietet, sondern beide Partner, die sich gegenseitig beschenken. Oft handelt es sich um besondere Leckerbissen wie dicke Walnüsse oder eine frisch gefangene Maus. Manchmal kann es auch Schmuck sein, etwas glänzendes, funkelndes, womit der oder die Beschenkte dann das gemeinsame Nest schmückt.

Das Nest liegt hoch oben in den höchsten Verzweigungen großer Bäume und wird mit feiner Flechtarbeit sehr robust gebaut, sodass selbst starke Winde kein Problem sind. Es handelt sich dabei um eine dreiviertel-Kugel, die seitlich auf der oberen Hälfte geöffnet ist. Dadurch wird sichergestellt, dass die Eier selbst bei starkem Schwanken des Baumes nicht aus dem Nest fallen, aber gleichzeitig der Zugang zum Nest nach oben offen und einfach anzufliegen ist. Fuchseulenkrähen können sehr alt werden. Es wurden schon Tiere beobachtet, die 30 oder mehr Jahre immer wiederkehrten. Sie sind sehr reviertreu und bleiben ihren angestammten Brutgebieten ihr Leben lang verbunden. Man sagt ihnen die Gerissenheit des Fuchses und die Weisheit der Eulen nach.

Fuchseulenkrähen sind toll.

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